Help

jakob-lorber.cc

Hoofstuk 75 Die Aarde

8. [missing translation] Also sind sie auch mit der Anlegung ihrer Wege sehr eigentümlich. Ein Weg darf bei ihnen nie über einen Grund gehen, sondern entweder in einen Graben, in dem nichts wächst, oder in dem irgend ein Bach fließt, was aber seltener der Fall ist; denn die Chinesen wissen auch die Gräben voll zu machen. Daher sieht man gewöhnlich Brücken, welche sich viele Meilen weit ziehen, und zwar auf dem trockenen Boden, damit unter der Brücke das Erdreich noch benutzt werden kann.

9. [missing translation] Diese Art ist zwar gut, wenn sie besser konstruiert wäre; aber manchmal sind diese Brücken so schlecht, daß der Wanderer kaum darüber zu kommen vermag, und bricht irgendwo die Brücke durch, so muß der Durchgefallene, wenn er noch am Leben geblieben ist, den Schaden ersetzen, was eben nicht selten geschieht, da solch eine Brücke eine bestimmte Anzahl von Jahren dauern muß. Wird sie vorher schlecht, so wird nichts daran gebessert, außer wenn irgendwo ein Wanderer durchgefallen ist, da muß er sie ausbessern.

10. [missing translation] Neben diesen Brückenwegen gibt es wohl auch einige Heerstraßen, welche lediglich für schweres Fuhrwerk und für‘s Militär bestimmt sind. Diese Heerstraßen sind nie trocken und nie ohne Kot, denn diese werden gewöhnlich nach dem Rinnsale eines Baches geführt, aus welchem Grunde die Chinesen auch meistenteils barfuß gehen; nur wenn sie die Straße verlassen, waschen sie sich die Füße, und ziehen dann erst ihre sehr gespitzten Sandalen an.

11. [missing translation] Die Grundstücke sind fast wie in Japan abgegrenzt, nur nicht mit jenen Strafen bei Übertretung der Grenze belegt. So ist auch noch gegenwärtig in vielen Punkten die Zahl der Kinder bestimmt, die ein Landmann oder Bürger haben darf; hat er mehr, so muß er das sogleich der Behörde anzeigen, welche ihm dann das Vertilgungsedikt erteilt.

12. [missing translation] Zum Vertilgen überzähliger Kinder werden gewöhnlich die Geburtshelferinnen gebraucht; allein diese wissen jetzt genau, daß Europäer ihnen solche Kinder abkaufen, daher bringen sie, wo nur immer tunlich, solche Kinder auf den Markt, wo es auch kinderlosen Chinesen gestattet ist, dergleichen Kinder anzukaufen.

13. [missing translation] Daß dieses Volk nebst gar vielen Dummheiten, die manchmal sogar bedeutend grausam aussehen, aber auch manches musterhaft Gute besitzt, und meistens sehr nüchtern ist, das könnt ihr ebenfalls versichert sein; darum aber hat es auch fast beständig Frieden, und hat, obschon die größte Volkszahl in der Welt, aber auch den größten irdischen Reichtum.

14. [missing translation] Daß aber mit diesem Volke also, wie es ist, in der geistigen Welt nichts zu machen ist, versteht sich von selbst. Äußerst behutsam muß da mit ihnen umgegangen sein, wenn sie für das wahre Reich der Himmel sollten gewonnen werden; denn sie sind zufolge ihres Linealismus und Terminismus durchgängig lauter Stoiker, nach der Lehre ihres Konfuzius.

15. [missing translation] Wie schwer aber Stoiker für ein besseres Licht zugänglich sind, ist schon einmal gezeigt worden, und zwar in der Darstellung der geistigen Sonne. Man wird nicht leichtlich auf der Erde außer den Japanesen ein Volk finden, das so streng wie dieses seine Gesetze und Lehren beobachtet; aber eben aus diesem Grunde gelangt es auch zu jener diogenischen Selbstzufriedenheit, welche es um keinen Preis will fahren lassen.

16. [missing translation] Wo aber diese Selbstzufriedenheit den höchsten Kulminationspunkt erreicht hat, da ist alles andere eine bare Null; alle Himmel und alle Herrlichkeit der Engel, ja Meine eigene allerhöchste Herrlichkeit können ihr gegenüber sich kein Übergewicht verschaffen. Warum? ist, wie gesagt, in der geistigen Sonne, und zwar in der Abendgegend des allgemeinen Geisterreiches zur Genüge gezeigt worden.

17. [missing translation] Daß aber diese Menschen durchgehend Stoiker sind, könnet ihr schon aus ihrer Staatseinrichtung ersehen; dieses Volk hält sich für das Volk in der Mitte, es hält sich für Bewohner des himmlischen Reiches, und seine Vortrefflichkeit in Allem überwiegt Alles auf der Erde. Ihr Kaiser ist ein reiner Sohn des Himmels, und stammt linea recta aus der Sonne. Aus diesem Grunde vermeidet dieses Volk auch, so viel als möglich, jede Gemeinwerdung mit den übrigen Völkern der Erde, und will sich von niemanden belehren lassen; denn es weiß selbst alles am allerbesten.

18. [missing translation] Wie es aber schon auf dieser Erde schwer ist, einen Chinesen für etwas Besseres eingenommen zu machen, und ihn zu einem anderen Glauben zu bringen, also ist es noch um‘s Vielfache schwerer, den Geist eines Abgeschiedenen zur besseren Überzeugung zu bringen.

19. [missing translation] Da wir aber nun dieses Volk in so weit kennen, als es für den vorgesteckten Zweck nötig, so wollen wir uns auch nicht länger mehr bei ihm aufhalten, sondern sogleich zu einem anderen übergehen.

Hoofstuk 75 Mobiele weergawe Kommentaar