Kapitel 1 | Bischof Martin |
14. Darob wird unserem Manne überaus bange, und er fängt an, etwas zu verzweifeln, und spricht in seiner stets mehr verzweifelten Lage: „O, um Gotteswillen, HErr, steh mir bei! (Das ist aber nur sein angewöhntes Sprichwort.) Was ist denn das? Dreimal hab ich gerufen und umsonst! 15. Bin ich denn verdammt? – Das kann nicht sein, denn ich sehe kein Feuer und keine ’Gottstehunsbei!’ 16. Hahahaaaaa (zitternd), es ist wahrhaft schrecklich! – So allein! o Gott, wenn jetzt so ein Gottstehunsbei herkäme, und ich – keinen Weihbronn – dreimal consecrirt – kein Crucifix, was werde ich thun?! 17. Und auf einen Bischof soll Gottstehunsbei eine ganz besondere Passion haben?! – Oh, oh, oh, ooooh (bebend vor Angst), das ist nun ja eine ganz verzweifelte Geschichte! Ich glaube gar, es stellt sich bei mir schon ’s Heulen und Zähneklappern ein?! 18. Ich werde dies mein Bischofsgewand ablegen, da wird ’Gottstehunsbei’ mich nicht erkennen! Aber dann hätte der Gottstehunsbei vielleicht noch mehr Gewalt über unser Einen? O weh, o weh, was ist der Tod doch für ein schrecklich Ding. 19. Ja, wenn ich nur recht ganz todt wäre, da hätte ich auch keine Furcht; aber eben dieses Lebendigsein nach dem Tode, das ist – das – o Gott steh uns bei! 20. Was etwa geschehen würde, so ich mich weiter begäbe? – Nein, nein, ich bleibe; denn was hier ist, das weiß ich nun aus der kurzen Erfahrung, was aber nur ein räthselhafter Tritt weiter, vor- oder rückwärts, für Folgen hätte, das wird Gott allein wissen! Daher will ich in Gottes Namen, und im Namen der seligsten Jungfrau Maria lieber auf den jüngsten Tag hier verharren, als nur um ein Haar breit vor- oder rückwärts mich bewegen.“ |
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