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Kapitel 2 Dreitagsszene Jesu im Tempel

12. „Ja du, mein lieber recht holder Knabe, mit jener glücklicher Weise total verrauchten Geschichte, die in jener Zeit Vieles von sich reden machte, ist nun und besonders im Bezug auf die dunkle Weissagung des Propheten Jesaias, der nur für seine Zeit in stets dunklen Bildern weissagte, so viel als Nichts; – denn die Alten haben sich, glaube ich, wie ich es vernommen habe, nach dem bekannten Herodischen Kindermorde von Bethlehem, bei welcher Gelegenheit sicher auch ihr aus dem Morgenlande begrüßter König der Juden geschlachtet ward, gar aus ganz Judea irgend wohin geflüchtet, und leben vielleicht gar nicht mehr?! – Denn man habe nachher nichts mehr von ihrem Dasein vernommen.

13. Es mag immer etwas an der Sache gewesen sein; denn sie habe damals viel Aufsehen gemacht. – Aber merkwürdiger Weise sei in wenig Jahren darauf der Art alles in das Meer der gänzlichen Vergessenheit gesunken, daß nun wohl kein Mensch mehr nur mit einer Sylbe irgend eine Erwähnung davon mache, und es sich auch nicht der Mühe lohne, darüber ein Wort zu verlieren. Simeon und Anna aber wären zwei bekannt alte Tempelschwärmer gewesen, die bei gar manchen Knaben ihre messiasischen Bemerkungen in einem mystischen Tone gemacht haben, und dadurch recht viele schwache Eltern ganz ordentlich verrückten.

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