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Kapitel 72 Die Erde

7. Seht, auf diese Art kann also nur allein die Kraft Gottes Sünden nachlassen, welche sich Menschen gegenseitig nimmer vergeben können, entweder zufolge solcher örtlicher Entfernungen, vermöge welcher zwei Menschen, die sich einmal beleidigt haben, auf dieser Welt schwerlich mehr zusammenkommen können – außer auf dem Wege toter Briefe –, oder aber auch, so ein oder der andere Teil gestorben ist und somit der Leibestod eine undurchdringliche Wand zwischen zwei Menschen gezogen hat, die gegeneinander gesündigt haben. In solchen Fällen sonach kann im eigentlichsten Sinne nur Gott die Sünde vergeben, obschon daneben sich ein sogenannter schlechter Haushalter an den Sündern solcher Art ein Verdienst in Meinem Namen sammeln kann. Was ein schlechter oder ungerechter Haushalter ist, wisst ihr schon. Er hat zwar kein Recht, die Schuld nachzulassen, weil er selbst ein großer Schuldner ist, da er aber dadurch ein Werk der Barmherzigkeit ausübt, so reicht er durch diese Ausübung einen Trunk frischen, stärkenden Wassers, der ihm nicht unvergolten bleiben wird.

8. Ich will gegen einen solchen Gebrauch eben nicht zu viel sagen, so ein Mensch seine Fehler und Gebrechen einem sogenannten Seelenfreund unter vier Augen kundgibt, um von ihm einen Trost zu bekommen und eine mittelbare Versicherung, dass ihm die Sünden nachgelassen werden, so er sich an Mich wendet mit dem ernstlichen Vorsatz, solche Sünden nicht mehr zu begehen und womöglich die begangenen an seinem Bruder wieder gutzumachen durch eine aufrichtige Reue und womöglich durch eine liebfreundliche Genugtuung für die angetane Beleidigung.

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