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Kapitel 3 Die Fliege

Die Fliege als Ausgleicher der Luftelektrizität

Am 15. März 1842

1. Was wir somit bis jetzt haben von der Fliege kennengelernt, ist doch sicher wunderbar, ja überaus wunderbar; aber eines der viel größeren Wunder dieses Tierchens liegt in seiner Bestimmung, und mit dieser auch in der Art und Weise, wie es seiner Bestimmung entspricht.

2. Wie vielfach aber ist die Bestimmung dieses Tierchens? Kann sie wohl einfach sein? Und so sie es wäre, wie wenig wäre das! Kann sie vielfach sein?

3. Es gibt in der ganzen Schöpfung nirgends ein Ding, das da mehr als zwei Polaritäten hätte, nämlich eine bejahende und eine verneinende. Und so gibt es auch nur ein Oberes und ein Unteres, welches sich einander gegenübersteht; denn das Mittlere ist nichts denn eine Verbindung des Oberen und Unteren. Und also gibt es auch ein Äußeres und ein Inneres, ein Materielles und ein Geistiges, ein Gutes und ein Böses, ein Wahres und ein Falsches.

4. Wenn demnach von dem Zweck des Daseins eines Wesens die Rede ist, so kann dieser sich auf nirgend anderswohin erstrecken als nur auf eine dieser zwei Polaritäten. Und so lasst uns denn sehen, für was alles die Fliege taugt.

5. Nehmen wir einmal den äußeren Pol.

6. Es muss euch ja auffallen, warum zur Winterszeit nur wunderselten irgend ein solches Tierchen zu ersehen ist, während doch zur warmen Sommerszeit alles schwirrt und wimmelt von derlei kleinen beflügelten Bewohnern der Luft.

7. Seht, Meine lieben Kindlein, wir werden jetzt sogleich wieder ein Wunder unserem Tierchen entlocken!

8. Wie die Fliege also voll Härchen und Spitzchen ist, haben wir schon bei der Entdeckung des ersten Wunders gesehen, da Ich euch ihr Gehen erläuterte. Allein das ist nicht die einzige Ursache, darum dieses Tierchen so behaart und bestachelt ist. Ihr werdet sobald erfahren, wozu jedem dieser Tierchen auch ein Flügelpaar zum Fliegen verliehen ist.

9. Seht, dieses Tierchen wird durch das Einsaugen des elektrischen Stoffes (auf die schon bekannte Weise) so leicht, dass es gegen die Anziehungskraft der Erde nicht das allergeringste Gewicht mehr äußert und darum von seinem kleinen Flügelpaar dann gar leicht in allen Richtungen der Luft herumgetragen wird.

10. Warum wird es aber also herumgetragen, oder warum muss die Fliege, je wärmer es ist, auch desto hurtiger nach allen Richtungen hin und her fliegen? Gebt nur recht schön Acht; jetzt werden wir es bald herausbekommen!

11. Seht, diese Millionen und Millionen Fliegen sind allda beauftragt, das von der Sonne zu reichlich ausgeströmte, sogenannte elektrische Feuer aufzuzehren und es auf diese Weise zu schwächen, damit es sich nicht durch die eigene Überladung in sich selbst entbinde und dadurch einer ganzen Welt einen Garaus mache! Denn seht, dieses elektrische Feuer ist ein überaus mächtiges Feuer, – es versteht sich von selbst, in seiner bejahenden Sphäre! Solange die verneinende Elektrizität eines Erdkörpers im Gleichgewicht zu der bejahenden steht, die da entwickelt wird aus den Strahlen der Sonne, so lange ist keine Entbindung der bejahenden Elektrizität möglich. Wenn aber die bejahende nur um ein Tausendstel die verneinende übersteigt, so ist auch eine freie Entbindung der bejahenden so gut als gänzlich unverhinderlich. Wie wird sonach einem solch allgemein verheerenden Übel vorgebeugt?

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