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Kapitel 39 Großes Evangelium Johannes, Buch 10

5. Als Ich mit dem Hauptmanne, seinen Unterdienern, mit seinem Weibe und seiner geheilten Tochter, wie auch mit dem geheilten Sohne des Wirtes in das Zimmer trat, da wurden die Juden still und betrachteten Mich, ob sie in Meiner Person wohl etwas Außerordentliches erblicken könnten.

6. Ich aber sagte zu ihnen: „Der Friede sei mit euch! Das, was ihr an Mir suchet und finden möchtet, kommt nicht und niemals mit einem äußeren Schaugepränge, sondern es befindet sich inwendig im Menschen.

7. Ja, es hätten die Juden bei Meiner Ankunft in diese Welt wohl sollen die Tore in ihre Herzen breit und die Türen in ihre Seelen hoch machen; aber sie achteten der Aufforderung Davids schon seit gar langem nicht mehr. Darum kamen sie denn auch in die babylonische Gefangenschaft und sind zu Sklaven der Heiden geworden, aus welcher Sklaverei sie nimmerdar erlöst werden, so sie in ihrem alten Starrsinn verharren.

8. Da stehen aber die Heiden; diese haben wohl die Tore zu ihren Herzen bei Meinem Erscheinen sogleich sehr erweitert und die Türen in ihre Seelen erhöht bis hoch über alle Sterne hinaus. Darum wird denn auch den Juden das Licht genommen und den Heiden gegeben werden!“

9. Als Ich solches zu den Juden geredet hatte, da ärgerten sich einige darob; aber die Heiden erhoben ein großes Lob über Mich.

10. Und der Hauptmann sagte darauf ganz laut zu den Juden: „Was weilet und forschet ihr noch da, so ihr bei all dem, was der Herr hier vor uns gewirkt hat, noch nicht glauben könnet?! Ziehet euch zurück in eure finsteren Kammern, und bleibet in eurer alten Nacht aller Zweifel, und verstellet uns den ohnehin ganz engen Zimmerraum nicht!“

11. Auf diese sehr gebieterisch klingenden Worte des Hauptmanns zogen sich die mehr ungläubigen Juden hinaus ins Freie; die mehr Gläubigen aber blieben und wollten sich noch über dies und jenes mit den Jüngern besprechen.

12. Ich aber sagte zu ihnen: „Die volle Wahrheit habt ihr vernommen aus dem Munde Meiner Jünger, und eine noch andere und weitere Wahrheit gibt es nicht; glaubt und tut danach, so werdet auch ihr schon noch breiter und höher erleuchtet werden in euren Herzen und in euren Seelen!

13. Draußen bei den Heiden aber forschet nach, wie viele von ihnen Ich heute nachmittag gesund gemacht habe und wie viele befreit von allen ihren Leiden, auf daß ihr durch die Heiden erleuchtet werdet, und nicht die Heiden durch euch! Es ging das Licht zwar wohl von den Juden aus, – aber die Heiden ersahen und erkannten es eher denn die Juden; und so wird ihnen das Licht auch bleiben, und die Juden werden es von ihnen nehmen müssen, so sie es werden haben wollen. Gehet denn nun auch ihr hinaus und lasset euch von den Heiden erleuchten!“

14. Als die mehr gläubigen Juden das aus Meinem Munde vernommen hatten, da gingen sie sogleich ins Freie hinaus zu den jubelnden Heiden und vernahmen, wie diese den Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs in Mir hoch lobten und priesen, und erstaunten nicht wenig, als sie das aus dem Munde der Heiden und ihrer geheilten Kranken vernahmen. Da wurden auch die meisten Juden gläubig, gingen nach Hause und besprachen sich über alles, was sie zuvor schon von den Jüngern vernommen hatten, und was Ich zu ihnen gesagt hatte, und die Lobworte der Heiden hatten ihre Herzen sehr erweitert und die Gedanken ihrer Seelen erhöht, und sie fingen an zu begreifen, was David mit seinem Psalm angedeutet hatte.

15. Wir aber nahmen das wohlbereitete Abendmahl zu uns und besprachen uns auch über gar manches, was an diesem Nachmittag alles geschehen war.

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