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Kapitel 224 Großes Evangelium Johannes, Buch 6

Wenn nur ein Mal jemand käme – freilich wohl auf eine Weise, daß man ihn als den wohl erkennen müßte, der er auf der Erde im Fleische war, so würde das den Glauben festen, und die Menschen würden dann auch sicher nach seiner Lehre leben. Aber das ist unseres guten Wissens noch nie geschehen, und so ist es auch ganz natürlich, daß die Menschen stutzig und ungläubig werden. Daß nun und schon seit lange her der Tempel nahe ganz antimosaisch geworden ist, davon liegt der Grund hauptsächlich in dem von mir Gesagten wie auch darin, daß die von uns getrennten Sadduzäer ganz offen an keine Unsterblichkeit der Seele mehr glauben. Und wer kann ihnen aus einem vernünftigen Grunde, strenggenommen, unrecht geben? Und so sind die Templer eigentlich denn doch nicht ganz allein schuld an der Argheit, die nun im Tempel waltet, sondern die alte Beweislosigkeit für ein Leben nach des Leibes Tode. Fehlen dafür haltbare und sichere Beweise, so fällt auch der Glaube an einen Gott von selbst weg; und glaubt man auch noch an ein Dasein Gottes, so hat man doch keine rechte Achtung und Liebe zu Ihm und betrachtet Seine den Menschen gegebenen Gebote als eine Erfindung der Menschen, die zu einer gewissen Zeit und für ein damals gewesenes Lebensverhältnis der Menschen recht gut sein mochte, aber für die Gegenwart kaum mehr anwendbar ist. Ich sage das nicht darum, um etwa uns hier und den Tempel beschönigen zu wollen; aber eine Unwahrheit ist es eben auch nicht, daß es also war und nun auch noch also ist. – Großes Evangelium Johannes, Buch 6, Kapitel 224, Absatz 10

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