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Kapitel 242 Großes Evangelium Johannes, Buch 6

5. Und weiter höret noch ein gar vielsagendes Bild! Es war ein gar sehr angesehener und über und über reicher Mensch, der hatte zwei Söhne. Und der jüngste Sohn ging zum Vater und sagte zu ihm: ,Gib mir den Teil oder den Wert meiner Güter, was mir als deinem Erben zukommt; denn ich will von dannen ziehen und in der Welt mein Glück machen!‘ Und der Vater teilte das Gut der Söhne und gab dem Jüngeren seinen Teil heraus.

6. Und bald darauf sammelte der Jüngere all das Seine zusammen und zog ferne von dannen über Land und Land. Und als er einen Ort fand, da es seinen Sinnen gefiel, brachte er daselbst all sein Geld mit Prassen durch. Und als er bald all das Seinige verzehrt hatte, kam eine große Teuerung in dasselbe Land, und er fing an zu darben. Darauf ging er hin und hängte sich an einen Bürger desselben Landes, daß er ihm einen Dienst gäbe, und der sandte ihn auf seinen Acker, seine Säue zu hüten. Als er aber ein paar Tage die Säue hütete, da fing es ihn sehr zu hungern an, und er begehrte seinen Bauch zu füllen mit Trebern, die die Säue aßen, und niemand gab sie ihm.

7. Da er aber also stark darbte und sich zur höchsten Not nur mit Wurzeln und Gras ernährte, so ging er endlich in sich und sagte in seinen Gedanken: ,Wie gar viele Tagelöhner hat daheim mein Vater, die Brot in Fülle haben, und ich verderbe vor Hunger! Ich will mich aber aufmachen und zum Vater ziehen und ihm sagen: ,Vater, ich habe gesündigt in dem Himmel und vor dir! (Jeremias 3,12 und Davids Psalm 51,6) Ich bin hinfort nicht mehr wert, daß ich dein Sohn heiße; mache mich aber doch zu einem geringsten deiner Tagelöhner!‘

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