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Kapitel 470110 Himmelsgaben, Buch 2

Von der Cholera – 10. Januar 1847

Auf die Anfrage ob die kürzlich am kaspischen Meer erschienene Cholera nach Österreich wandern werde und ob das von der Somnambule A. H. im Jahre 1830 im magnetischen Schlaf angegebene Heilmittel gegen diese Seuche von guter Wirkung sei, gab der Herr kund:

1. Diese Krankheit wird in der Zeit, in der ein Mensch mäßigen Schrittes den Weg vom kaspischen Meer bis nach Wien, Prag und anderen Städten dieses Reiches zurücklegen würde, so er Tag und Nacht ginge, im Staat Österreich erscheinen und wird hauptsächlich Wien, Prag, Lemberg, Ollmütz und andere Städte mehr oder minder mächtig heimsuchen. Ihre Opfer wird sie diesmal hauptsächlich in den Großen und Reichen und besonders in deren Kindern nehmen. Auch das Militär wird leiden und die Priesterschaft. Wehe den Unzüchtlern und Schwelgern!

2. Auch eure Stadt (Graz) wird diesmal nicht mit ganz heiler Haut durchkommen, denn es gibt auch hier schon sehr viele Arme darum, weil die Reichen denselben auf indirektem Wege alles entziehen, ihren ohnehin schon sehr reichen Kindern noch größere Reichtümer bereiten und den Armen nichts oder nur höchst wenig davon geben wollen. Diesen sollen ihre Erben genommen werden, damit die Armen sie beerben können. Ich aber werde den Reichen diesmal schon auf eine solche Art zuheizen, dass sie sicher weich und zum Kreuz kriechen werden.

3. Wohl wird anfangs der Arme ergriffen werden, auf dass der Reiche mitleidig werde. Wird er das, so soll diese Strafe gemildert werden. Wird er das aber nicht, da soll das „Schwammweib“ (Cholera) mit tausend Sensen unter ihnen schonungslos zu wüten anfangen – tausend Schober soll es an einem Tag schneiden!

4. Siehe, um die Armut zu verringern und den Reichtum der Reichen zu schützen, will man die Ehen der Armen beschränken, und das mächtig beschränken. O das ist die verfluchteste Ausgeburt der Hölle, ein Werk des Satans! Siehe, das ist der Grund aller Pest!

5. Durch die Vorenthaltung der Ehe und der gerechten und geordneten Zeugung der Kinder, wo der Trieb da ist, wie auch durch die gewaltige Ausrottung der (wilden) Tiere aller Art sowie der Wälder wird die erlösende Aufnahme der Erdurgeister in die höheren Leitungs- und Läuterungsstufen gehindert. Wenn diese Naturgeister, die sich zuerst im Schimmel und in den (Pilzen oder) Schwämmen zu regenerieren anfangen, durch diese Stufe aufgestiegen sind und die nächste Stufe zu gering finden, so dass sie nicht völlig aufgenommen werden können, dann vereinen sie sich in ein nahezu menschlich aussehendes Wesen, wandern sodann auf der Erde herum und ergreifen die Menschen und auch Tiere und Pflanzen in der Absicht, um in ihnen zu gradieren. Allein da diese Geister noch zu unreif sind, so bringen sie allem den Tod, was sie einmal ergriffen haben.

6. Menschen sind ihnen am liebsten, weil sie da auf dem kürzesten Wege ihre völlige Freiwerdung zu erreichen wähnen, was aber wohl freilich für ihre noch höchst materielle Intelligenz ein Irrwahn ist. Weil aber die Menschen selbst (durch den Egoismus) zu dieser Erscheinung die Ursache sind, so lasse Ich es eben auch zu, dass sie für solchen Frevel auf das Allerempfindlichste gezüchtigt werden, und das geistig und leiblich.

7. Seht, das ist der verruchte Grund aller Pest, die darum vorzüglich im Orient zu Hause ist, weil dort die ordentliche Zeugung der Menschen auf tyrannisch gewaltsame Weise manchmal sogar durch Verstümmelung unterdrückt wird.

8. Wird aber nun auch im noch etwas besseren Europa, der Industrie einiger Reichen wegen, dieser Erlösungsakt für das ganze (Natur-)Geisterreich der Erde ebenfalls unterdrückt, so sollen darum auch die verheerendsten Folgen zum Vorschein kommen – woraus die Übriggebliebenen erkennen sollen, dass Ich die Erde nicht der Industrie, nicht der Eisenbahnen und am wenigsten der Reichen wegen erschaffen habe, sondern lediglich zur Erlösung der in ihr gebannten Urgeister!

9. Das versteht ja wohl: Mein Zweck ist ein anderer mit der Erde, als ihn da die gegenwärtige, vom Satan ganz in Beschlag genommene Welt erkennt!

10. Die Erdäpfelkrankheit war schon ein Vorläufer! Wie es aber bis jetzt dieser Frucht erging durch Meine Gnade für die Menschen, um diese zu schonen – so wird es bald den Menschen selbst ergehen, so sie sich nicht bessern und ihre Gesinnungen gegen die Armen nicht ändern werden.

11. Das angegebene Rezept des N. N. durch dessen Schwester A. H. ist gut. Dennoch aber werde Ich dir zu seiner Zeit ein noch besseres und wirksameres geben.

12. Die angezeigten Städte dieses Reiches haben das Eheverminderungssystem schon völlig entwickelt, daher sollen sie auch dafür gehörig belohnt werden. Es wird aber diesmal ganz Europa, besonders in den großen Industriestädten, ganz gewaltig gezüchtigt werden.

13. Doch das Ganze kann durch Gebet und gute Werke an den Armen sehr gemildert werden, besonders wo die Ehen nicht gar zu arg und planmäßig unterdrückt werden. Dies zu eurer tieferen Belehrung und Darnachachtung! Amen.

Der folgende Text ist einem undatieren Brief Jakob Lorbers entnommen.

Also aber erklärte mir des Herrn Geist in mir:

14. Die Cholera ist nicht im Geringsten irgend ansteckend, außer durch die Ausdünstung der Exkremente. Wo die Menschen irgendeiner Gegend kein reines Eisen- oder Glimmerwasser haben können, da sollen sie das Wasser zuvor mit etwas Melissenkraut absieden, auch mit etwas Münzen, es darauf solange stehen lassen, bis es sich abgekühlt und geläutert hat; alsdann sollen sie es erst zum Trinken, Waschen und Kochen gebrauchen, – da wird es ihnen dann völlig unschädlich sein. Auf ein Pfund Wassers genügt ein halb Lot Melissen- oder Münzenkraut.

15. Warum aber liegt das Übel im Wasser? Weil mit Ausnahme der vorbenannten zwei Wassergattungen jedes andere Wasser mehr oder weniger Bleiduft (eine Art Oxid) enthält, namentlich aber an jenen Orten, die an großen Flüssen und Strömen sich befinden, die ihren Ursprung in einer Gegend nehmen, wo viele bleihaltige Berge bestehen und ihre mächtigen Quellen auch dann noch ein reichliches Wasser geben, wenn durch die lange Sommertrockenheit die meisten anderen Quellen versiegt sind.

16. Auch beim Militär im Feld entwickelt sich dieses Übel dadurch, weil der Soldat sich stets der verzinnten oder eigentlich verbleiten blechernen Feldflaschen bedient und häufig auch in solchen verbleiten Töpfen und Kasserollen seine Menage abkocht und verzehrt. Im Winter macht das weniger, weil der Bleiduft in der Kälte sich schwer entbindet und der Mensch auch nicht so kohlenstoffvoll ist wie im Sommer. Im Sommer aber tritt die Krankheit mehr oder weniger heftig und tödlich auf, je mehr oder weniger ein Mensch eine natürliche Disposition dazu besitzt, d. h. je mehr oder weniger gallsüchtig, leidenschaftlich und furchtsam er ist oder auch je mehr oder weniger des Bleiduftes er in sich bekommt. Sehr furchtlose, gleichgültige, leidenschaftslose, phlegmatische Menschen werden mit dieser Seuche nie viel zu tun bekommen.

17. Die so sehr gefürchtete Cholera ist somit nichts als eine Bleikolik. Womit man diese hebt und heilt (wenn man früh genug das reaktive Mittel anwendet) – damit hebt und heilt man auch die Cholera, die in Asien ganz dasselbe Übel wie in Europa ist.

18. Die Erde enthält eben allenthalben Blei als den Gegenpol des Lebensstoffes. Und das Blei bekam schon von den Urbewohnern der Erde den Namen „Zivnez“, auch „Sivinez“, später „Z'vinez“, auch „Zivnez“, zu Deutsch: hat kein Leben, will kein Leben – auch: ohne Leben.

19. Sonach die bleiernen Wasserleitungen weg! Sich nach den beiden bezeichneten Wasserarten umsehen! Oder ein bleidufthaltiges Wasser nach vorbezeichneter Art unschädlich machen! Alle verbleiten Trink- und Kochgeschirre weg! Kein von schlechten Wässern gebrautes Bier trinken, sondern einen reinen Wein! Und die Cholera ist dann auch vollkommen weg auf alle Zeiten.

20. Wo aber das nicht aus dem Weg geräumt wird, dort wird die Seuche auch stets mehr oder weniger heftig auftreten, je nachdem ein Sommer auch mehr oder weniger heiß und trocken auftreten wird und die Menschen sich auch mehr oder weniger von ihren Leidenschaften beherrschen lassen. Durch die Leidenschaften nämlich wird in den Eingeweiden mehr oder weniger des Kohlenstoffes erzeugt, der in der excitativen Verbindung des Bleiduftes das eigentliche, das Blut zerstörende und das Naturleben tötende Element ist.

21. Für den Fall der Nichtbefolgung dessen, was Ich geraten habe, hast du allhier nun genug Rezepte.

Die Rezepte, welche mir hier [in Graz] andiktiert wurden, befinden sich nun, wie vorgesagt, in den Händen des jungen Besitzers der Grazer Landschaftsapotheke im ersten Stock (sein Name ist Leopold Cantily). Er gibt sie in Abschrift für ein der Würde und Wichtigkeit angemessenes Entgelt jedem – nur aber mit dem Bedeuten, dass damit nirgends ein Wucher oder irgendeine anderwärtige Prellerei getrieben wird; denn er selbst will die Medikamente um den billigsten Preis liefern.

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