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Kapitel 470614 Himmelsgaben, Buch 2

Törichte Klagen – 14. Juni 1847

1. Manche Menschen klagen und sagen: „Herr, wir beten zu Dir und bitten Dich um so manches, das uns recht und gut dünkt – und Du benimmst Dich dabei wie einer, der schwer oder gar nicht hört! Du lässt alles gehen, wie es geht, und scheinst Dich eben nicht viel zu kümmern um uns. Und so bleibt alle Sache so hübsch beim Alten. Es wechseln die Jahre und die Jahreszeiten wohl regelmäßig miteinander ab; jedes Jahr bringt seine alten Früchte, bald reichlich, bald spärlich – und die Menschen bleiben fort und fort die gleichen Sünder. Die Großen führen Kriege und die Kleinen reiben sich, wo nur möglich, und übervorteilen sich gegenseitig bei jeder Gelegenheit.

2. Statt des Lichtes, das Du verheißen hast, kommt nur stets mehr Finsternis (in geistigen Dingen) von allen Seiten zum Vorschein! Stets mehr Götzentempel werden errichtet, und die Bilder fangen an, eine stets größere Rolle zu spielen. Sie haben schon jetzt Dich beinahe ganz hinausgespielt, werden Dich noch mehr hinausspielen und werden an Stelle Deiner früheren Bekenner entweder Atheisten oder ganz absurde Abergläubige hinsetzen!

3. Siehe Herr, das alles siehst Du wie mit ganz gleichgültigen Augen an und scheinst Dich dessen kaum zu kümmern! O Herr, was wird, was soll daraus werden? Wir gehen offenbar zugrunde, so Du Dich unser nicht mehr annimmst, als es bisher augenscheinlich der Fall war!“

4. Auf diese Klagen gebe Ich folgende Antwort, die also lautet: Es ist richtig also – wenn du die Sache nach der äußeren Erscheinlichkeit beurteilst! Aber im Innern, was den Geist und die Wahrheit betrifft, ist es ganz anders! Die Menschen beten und bitten wohl mit den Lippen um und für allerlei, das ihnen recht und gut dünkt, aber ihr Herz hängt nicht an Mir, sondern an dem nur, um was sie beten und bitten. Daher gebe Ich ihnen das nicht, um was sie beten und bitten, damit sie sich dadurch nicht von Meinem Herzen noch mehr entfernen.

5. Also bleibt dem Äußern nach auch wohl alles, wie es war, beim Alten und geht seinen gerichteten Gang fort. Was würden aber auch die Menschen für Gesichter machen, wenn Ich einige gewaltige Veränderungen in der äußeren Schöpfung vornehmen würde!? Wenn Ich z. B. auf einmal alle die bisherigen Früchte vertilgte und ganz neue und anders aussehende an ihre Stelle setzte?! Wer wohl würde sich’s getrauen, von solchen neuen, wunderlichen Gewächsen zu essen?! Wie viele würden da aus Schreck, Furcht und Gram sterben, wie viele aus Hunger?!

6. O siehe, wie schrecklich wäre das für das schwache Gemüt des Menschen, so Ich ein „Neuerer“ wäre und alle Tage eine andere Mode in Meiner Schöpfung hervorbrächte!? Daher muss eurer Schwäche wegen alles hübsch beim Alten verbleiben. Erschreckt die Menge oft schon ein kleiner Komet und macht sie eine Finsternis ängstlich, was würde sie tun, so sie auf einmal sechs Monde und drei Sonnen aufgehen sehen würde!? Daher, wie gesagt, muss alles beim Alten verbleiben.

7. Dass die Menschen sind, wie sie immer waren, das ist auch wahr. Aber ist es nicht besser, dass die Menschen dem Äußeren nach so sind, wie sie allezeit waren, als dass sie fort und fort revoltieren würden und sogleich jedem den Kopf herunterschlügen, der es nicht mit derlei fortwährenden Progressisten (Fortschrittlern) hielte!? O es gab schon solche Zeiten und Menschen; aber wer lobt sie, wem gefällt die Inquisition Spaniens, wem Frankreichs Revolution?!

8. Dass das Licht des Geistes nicht so reichlich da ist, wie das Naturlicht, das liegt bei jedem einzelnen Menschen. Denn das Geistlicht kommt bei jedem einzelnen innerlich, und nie äußerlichen Schaugepränges, wie das natürliche Sonnenlicht. Einzeln und innerlich aber kommt es fort und fort zu jenen, die ernstlich darnach trachten. Allgemein aber wird und kann es darum ewig nie zu den Menschen kommen, weil dasselbe nur jeder in sich zu suchen und zu finden hat.

9. Dass da äußerlich viele Götzentempel entstehen und dieselben eher im Zu- als im Abnehmen sind, weiß Ich wohl am besten! Ich weiß es auch, dass auf dem Weizenacker fast mehr Unkraut als Weizen wächst. Aber da ist eben durch Mein Wort im Evangelium auch vorgesagt von dem Feind, der unter den Weizen das Unkraut säte, und auch was dann zu geschehen hat und stets geschieht und allezeit geschehen wird!

10. Und du Menschenkind kannst daraus ersehen, wie ungegründet, wie lose und seicht jede Klage ist, mit der du Mich zu einer gewissen Art Rechnung ziehen möchtest! O Ich bin allezeit bereit, euch über Meine Haushaltung Rechnung zu legen, und ihr werdet Mir auf tausend nicht eins antworten können. Wie wäre es aber, so Ich von euch Rechnung verlangte, würdet ihr Mir auch also Bescheid geben können? Ich meine es kaum!

11. Daher klagt und jammert nicht ob Meiner Haushaltung! Denn diese geht in der größten Ordnung. Sondern lebt nach Meiner Lehre getreu, so werdet ihr auch Meine rechte Ordnung gar wohl erkennen zum ewigen Leben. Amen.

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