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Kapitel 1 Die natürliche Sonne

14. So können auch auf eurer Erde bestehende Pflanzen verändert und veredelt werden, aber auf eine viel mühsamere und beiweitem gebundenere Art; nur im Geiste ist ähnliche Vollkommenheit bei den Menschen auch auf den anderen Planeten ersichtlich, wie z. B. die Früchte der dichterischen Phantasie, sei es in der Sprache der Begriffe, welche durch Worte ausgedrückt werden, oder in der Sprache der Bildnerei, welche durch entsprechende Bilder ausgedrückt wird mit Hilfe der Farben oder anderer für die Bildnerei tauglicher Gegenstände; ganz besonders aber durch die Sprache der Töne, wo ein solcher Tondichter die größte Mannigfaltigkeit entfalten kann, wenn er in diesem Fache vollends geweckten Geistes ist. Aber alles dessen ungeachtet ist selbst diese erscheinliche Vollkommenheit auf den Planeten nur ein mattes Abbild von allem Dem, was sich da in jeder erdenklichen Hinsicht vorfindet auf dem vollkommenen Planeten der Sonne. -

(Am 9. August 1842 von 3 bis 6 1/4 Uhr Nachmittags.)

15. Daß die Sonne ein vollkommener Planet ist, und somit alles Planetarische in sich fassen muß, läßt sich aus Dem ersehen, daß Alles auf den Planeten durch das ausstrahlende Licht der Sonne geformt wird. Der Unterschied ist dann nur zwischen dem vollkommenen und den unvollkommenen Planeten daraus ersichtbar, daß alle Formen, welche dem Lichte der Sonne entstammen, nothwendige und bestimmte, nicht leicht abänderliche Formen sind, und lassen sich sogar noch zählen, während auf dem vollkommenen Sonnenplaneten alle Formen frei sind und haben kein anderes Band, denn das Band des Willens der Menschen alldort; und sind daher auch unzählbar und in’s Unendliche verschieden.

16. Dann und wann geschieht es wohl auch, daß selbst auf den unvollkommenen Planeten eben durch die Einwirkung der Sonne manche ältere Wesenformen untergehen, und dafür ganz andere in’s Dasein treten; allein Solches geschieht auf den Planeten nur selten, und die Veränderungs- oder Uebergangsperiode bedarf eines viel längeren Zeitraumes, als auf dem vollkommenen Sonnenplaneten.

17. So sind auf euerem Erdkörper zwar wohl schon einige tausend Baum-, Gesträuch-, Pflanzen- und Grasarten untergegangen, davon hier und da zwischen Steinlagen noch Abdrücke vorgefunden werden; auch mehrere Gattungen von den Urriesenbäumen sind untergegangen, und wird ihr Holz nun nur noch als schwarze Steinkohle aufgefunden; im gleichen Falle sind auch eine Menge riesiger Thiere vollkommen aus dem Dasein getreten, wie z. B. das Mamelhud und eine große Menge jener großen beflügelten Amphibien, die da jetzt noch unter dem Namen: „Echsen“ bekannt sind.

18. So sind untergegangen sogar die riesigen Leiber mancher Menschen, die da in der Urzeit unter dem Namen Riesen bekannt waren, ingleichen auch mehrere große Vögelgattungen, wie nicht minder viele Fische, die jetzt unter allen den bekannten nirgends mehr vorzufinden sind, außer höchst selten hier und da in den Steinen, wo sie manchmal, was die Form betrifft, als noch recht gut erhalten zum Vorscheine kommen;

19. aber, wie gesagt, alle diese Veränderungen auf einem unvollkommenen Planeten gehen für’s Erste sehr langsam vor sich, und weichen von den ihnen nachfolgenden Formen nicht so sehr ab, wie die stets vorkommenden Veränderungen auf dem vollkommenen Sonnenplaneten.

20. Aus diesem Grunde kann dann eben die Sonne ein vollkommener Planet genannt werden, weil auf ihrem Erdboden Alles, was nur immer auf allen den Planeten vorhanden ist, auch im vollkommensten Sinne in der größten stets wechselnden Mannigfaltigkeit wie lebendig vorhanden ist. Aus diesem bis jetzt Gesagten muß einem Jeden einzuleuchten anfangen, daß die Sonne ja ein vollkommener Planet sein muß, weil sie ist ein vollkommener Inbegriff alles Dessen, was da nur immer einen Planeten selbst von seinem Mittelpunkte angefangen in allen seinen Theilen ausmacht, und was Alles auf der Oberfläche desselben zum Vorschein kommt; denn wäre Solches nicht der Fall, wie könnten da wohl die Strahlen der Sonne Aehnliches auf den Erdkörpern hervorrufen? —

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