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Kapitel 1 Robert Blum, Buch 1

8. Er erprobte in der Deutschen Versammlung die Macht seiner Zunge zu öfteren Malen, und hatte heimlich eine große Freude über seine gefeierten Zungensiege, woran freilich sein starker Geist den größten Antheil hatte. Auf diese Siege gestützt und allerfestest vertrauend, eilte er vom Orte seiner Bestimmung in eine große ostdeutsche Stadt, wo das Volk auch die unverkennbarsten Symptome seiner Ideen thatsächlich ans Tageslicht zu fördern begann; da wollte er so zu sagen mit Einem Schlage etliche dreißig sogenannte Fürstenfliegen todtschlagen, ohne zu bedenken, daß hinter diesen Fliegen auch Ich, Der Ich freilich für ihn Nichts war, etwa doch auch ein paar Wörtchen eher zu reden hätte, bevor sie eine Beute seines Fliegenprackers werden sollten!

9. Unser Mann ging hauptsächlich von dieser Idee aus, die er wohl aus Meinem Worte borgte, daß man 'vollkommen' sein sollte gleich dem Vater im Himmel, und daß da nur Einer der Herr ist, und alle Anderen aber Brüder, ohne Unterschied des Standes und des Geschlechtes; aber er glaubte fürs Erste an Den nicht, Dem die Menschen in der Vollkommenheit gleichen sollen; für den Herrn aber hielt er nur so ganz eigentlich sich, durch die Macht der Rede; vergaß aber dabei ganz, daß die Fürsten auch Menschen sind, freilich im Besitze der Macht – aus Mir; und vergaß auch jenes Schrifttextes, wo es heißt: „Gebet dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist!“ – wie auch: „Seid jeder Obrigkeit unterthan, ob sie gut oder böse ist; denn sie hätte keine Macht, so sie ihr nicht von Oben gegeben wäre!“ – Gegen diese Macht hilft nur das Gebet, und ein rechter Lebenswandel nach Meinem Worte, aber kein sogenannter politischer Fliegenpatscher.

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