Help

jakob-lorber.cc

Kapitel 133 Robert Blum, Buch 1

17. Denke dir einen ersten Grafen vom ganzen großen Ungarn! Dieser wird durch ein paar bartlose kaiserliche Soldaten-Richterlein zum Galgentode verdammt. Der Graf wird sogleich ohne alle weitere Umstände und Rücksichten auf den Richtplatz hinausgeschleppt. Da er nun sieht, daß es für ihn weder eine Gnade noch einen Pardon giebt, so macht er in der größten Verzweiflung einen Selbstmordversuch, der ihm aber leider mißlingt; das zusehende Volk, vom Mitleide übermannt, fängt laut zu fluchen und zu drohen an, und verlangt unbedingten Aufschub meiner Hinrichtung. Da geben die Exekutoren aber blos nur wegen der Halswunde nach, und der Graf wird ins Spital zurückgebracht, wo man ihm ärztliche Hülfe angedeihen ließ. Der Wunde Schmerz ließ kaum ein wenig nach, und der Graf war der festen Hoffnung, nun vom Kaiser eine Amnestie zu erlangen; da kommt gegen Abend ein Auditor, oder was er etwa war, weckt den Grafen aus einem Ohnmachtsschlafe, und verliest ihm ein zweites Todesurtheil, das sogleich in den Vollzug gesetzt werden müsse. Der Graf, wie von tausend Blitzen gerührt, sinkt ohnmächtig zusammen, so daß man ihn laben muß. Als er wieder etwas zu sich kommt, wird er sogleich von den Schergen ergriffen, und da capo zur Richtstätte hinausgeführt, wo er sozusagen im Gnadenwege von mehreren Jägern wie ein Hund erschossen, und dann sogleich einer Schindmähre gleich begraben wurde, und dieser selbe Graf bin ich, was dir ohnehin bekannt sein dürfte. Und siehe, das heißt man Gerechtigkeit! O du von aller Gottheit verfluchte Gerechtigkeit!

Kapitel 133 Mobile Ansicht Impressum