Help

jakob-lorber.cc

Kapitel 139 Robert Blum, Buch 1

5. Spricht wieder der Redner, sagend: „Liebe Freunde und Brüder, höret mich nun an; denn mir ist nun ein guter Gedanke durch meine Seele gefahren, und diesen will ich euch nun kund thun! Sehet, wir sind Alle gleich unglücklich geworden, und Keiner hat etwas vor dem Andern; wie wäre es denn, so wir lieber in echter Bruderliebe und Freundschaft beisammen verharren möchten, und ohne gegenseitige Vorwürfe das erwarten, was die Allmacht Gottes über uns verfügen wird. Es ist ja ohnehin Qual genug, so wir uns vor Gott fürchten wie eine Taube vor den mächtigen Krallen eines Aars. Wozu sollen wir uns selbst da noch hinzu quälen? Meinet ihr denn, daß dadurch das Urtheil Gottes gegen uns milder ausfallen wird? O mit Nichten! Gott thut, was Er will, und keine Ewigkeit bringt Ihn von Seinem einmal gefaßten Urtheile ab! Denn es stehet in der Schrift: Himmel und Erde werden vergehen, aber Meine Worte nicht! Freunde, darin liegt ein ganz kurioser Ernst, an dem wir für ewig zur Uebergenüge werden zu beißen haben. Daher seien wir wenigstens unter uns freundlich, so uns die Gottheit nimmer freundlich entgegenkommen sollte. Aber es wird nun im Ernste heller und heller, und gegen aufwärts kommt mir auch der Himmel schon recht schön blau vor; nur Sterne kann ich noch nicht ausnehmen; wahrscheinlich werden hier auch keine sein!“

Kapitel 139 Mobile Ansicht Impressum