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Kapitel 160 Robert Blum, Buch 2

8. Wer da vorgiebt, daß er Mich liebe, ist aber dabei um Meine Liebe, über die Ich alleine Herr bin, Andern neidig, der ist Mein Freund nicht, und Meiner Liebe nimmer Werth! Und wer da sagt: Nur durch diese oder jene bußfertige Weise kannst du dich der Liebe Gottes und durch sie des ewigen Lebens versichern, der ist ein Lügner, und gehört zu seines Gleichen in die Hölle. Denn Ich bin ein Herr, und liebe, wen Ich will, und bin gnädig, wem Ich will, und mache selig, wen Ich will, und binde Mich nie an eine gewisse von herrsch-, ehr- und selbstsüchtigen gemästeten Profeten erfundene, und die schwache Menschheit in schwersten Ketten aller Knechtschaft haltende Art und Weise. Wehe allen Solchen, – die Meine Liebe an die Menschheit auszuspenden – als dazu angeblich allein das Recht habend – sich erfrechet haben; ihr Recht solle ihnen bald ganz enorm verkürzt werden; und sie werden es ehestens mit allen Laternen suchen, und doch keines mehr finden.

9. Und siehe, du Mein Fr. Cipr., gleich wie die römischen Bischöfe nun auf der Erde ihre löblichen Sitzungen und Berathungen halten, durch die sie nichts als blos nur ihre alte Herrlichkeit, Macht und Glanz reservirt haben, während ihnen um das wahre Heil Meiner Völker noch beiweitem weniger gelegen ist, als dir um den Schnee, der 1000 Jahre vor Adam der Erde gemäßigten Zonen ein weißes Kleid lieh, eben so ist in dir auch noch etwas echt Römisch-katholisches, das dieser Meiner lieben Tochter Meine Liebe beneidet, und dein Herz deßhalb mit einem geheimen Aerger erfüllet, und darum sagte Ich auch zu dir, daß du darob in den Hintergrund zurücktreten sollest, weil dein Neid und dein Aerger diese Meine liebe Tochter in ihrer Liebe zu Mir beirret. Aber gebieten will Ich es dir darum dennoch nicht, weil du vor Mir auch schon einige Proben von einer etwas geläuterten Liebe abgelegt hast. Kannst du bleiben, so bleibe; gestatten dir aber dein geheimer Neid und Aerger das Bleiben nicht, da gehe!“

10. Der Frzsk. macht dabei ein ganz trübes Gesicht, und sagt so mehr bei sich: „Nein, so strenge hatte ich mir Ihn nimmer vorgestellt! Du mein Gott und mein Herr, was wird denn aus mir, so Er mir die Thüre weiset? Ja, ja, Er hat ewig recht, an uns römisch-katholischen Pfaffen ist kein gutes Haar vorhanden. Aber was wird aus uns, was mit uns, so Er uns gehen heißt? In den Hintergrund solle ich zurücktreten; wo ist dieser? Was hat vor Gott dieß ominöse Wort zu bedeuten? Aber ich kann ja auch bleiben, sagte Er auch. Bin ich aber auch geeignet, zu bleiben? Bin ich frei vom Neide und Aerger? Nein, leider nein, ich bin noch stark ein Pfaffe, aber es soll, es muß anders werden! Ja, ja, der Herr sagte mir auch früher einmal, daß die Menschen ihrer Seele und ihrem Leibe nach aus dem gefallenen und gerichteten Satan sind, und das entsprechend aus einem oder dem andern Theile des Fürsten der Lüge; ich werde sicher aus dessen Hörnern sein, weil in meinem Herzen sich stets von Neuem nichts als lauter abstoßendes Zeug beurkundet; und noch andere Dinge werden aus seinem bösesten Herzen selbst sein, weil sie aus nichts, als Neid, Geiz, Herrschsucht, Hochmuth und aus noch einer Menge dergleichen Teufeleien zu bestehen scheinen. O Herr! treibe auch bei mir den Satan aus!“

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