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Kapitel 163 Robert Blum, Buch 2

Kado sieht flüchtig gen Morgen hin und beschaut die herrlichen Ländereien; nach einer Weile sagt er ganz höhnisch: „Wisset, Mäuse und Ratten fängt man am leichtesten vermittelst eines Köders, und so manche Narren zahlen ein doppeltes Entree ins Theater, so ihnen ein Döbler Nebelbilder zeigt; aber so ein dummer Hecht bin ich nicht, daß ich sogleich in die Angel biße, so an deren Spitze statt einer Goldmücke ein Pfifferling steckt. Glaubst du, dummer Tagdieb, ich werde deinem Blendwerke irgend einen Beifall zollen? O da bist du in großer Irre! Ich weiß es, was und wer du bist, und kenne auch mich sicher sehr genau; so ich nun außer dem Leibe bin, da bin ich um so freier, und werde thun, was mich freuet; aber ein dummer Jude wird mir nie ein Wegweiser sein; verstehst du dieses? Dummster Esel! so du schon solch eine Macht besitzest, mittelst welcher etwa gar alle Berge der Erde vor dir sich verneigen müssen, was hast du denn nach meinen Schulden auf der Erde zu fragen? Bist du so allmächtig und allweise, so wirst du ja doch auch irgend von woher schon lange erfahren haben, worin sie bestehen! Sehe sie an, und berichtige sie dann auch, wenn du schon so eine Lust zum Schuldenzahlen für Andere hast. Was geh'n dich aber überhaupt meine Verbrechen an? Habe ich dich denn um deine je gefragt? Schauet, daß ihr bald weiter kommet, sonst werdet ihr an mir den rechten Teufel finden! Hab' ich euch etwa angerufen gleich irgend einer alten Betsau? Nein, das thut ein Kado, der Schrecken der Wüste Armeniens, nimmer! Denn Kado ist mehr, als was ihr dummen Schöpfe euch von eurem Gott Abrahams, Jakobs und Isaaks eingebildet habt. Kado ist ein Herr, und die Erde bebt vor seinem Namen; aber euer Jehova ist ein Bettler, und ein Hauptpfuscher in allen Dingen. Glaubst du, ein Kado kennt etwa den Jehova nicht, und seine ans Kreuz gehängte Jesuspfuscherei? O ein Kado kennt alles, sogar seine ganze Lehre kennt er besser als du, der du sein Fels hättest sein sollen für alle Zeiten; aber der Fels ist anstatt aus der festen Steinmasse aus der Schafbutter angefertigt worden, und daher auch zerronnen; und somit von diesem Felsen auch nichts anderes übrig geblieben bis auf diese Zeiten, als dessen nichtssagender Name, und eine Menge hölzerner Statuen, Bilder und falscher Reliquien! Du bist der Peter, und dein Begleiter ist der etwas gescheidtere Paul, Saul oder Faul; der letzte Name dürfte der ganz richtige sein. Saget mir lieber, was es denn da mit eurem Meister, also in dieser Geisterwelt, für eine Bewandtniß hat. Richtet er noch fleißig die Todten und die Lebendigen? ist er auch so dumm, als wie ihr es da seid?“ – Robert Blum, Buch 2, Kapitel 163, Absatz 10

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