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Kapitel 171 Robert Blum, Buch 2

Der Kado macht hier selbst eine sehr bedenklich kleinlaute Miene, und sagt nun bei sich selbst: 'No, no, die Gottheit sei aller Kreatur gnädig! Und so an der Hülfe des Profeten Jesu, der ein Liebling der Gottheit sein solle, etwas reell Wirksames ist, so helfe auch er; denn diese Qualen sind für jedes lebende Wesen, ob Leib, Seele oder Geist, denn doch zu unaussprechlich groß und hart. Uebrigens muß die weiseste Minerva diese ihre Dienerschaft eben nicht gar zu artig empfangen haben, weil sie gar so entsetzlich haben Wehe zu klagen angefangen. O Du große allmächtige Gottheit! habe ich auch eine Strafe verdient, so lasse mir nur ein Bischen Gnade für ein zu scharfes Recht widerfahren. Denn diese Strafe für zeitliche Vergehen, wie sie auch immer beschaffen sein mögen, ist doch als ewig während zu ungeheuer unverhältnißmäßig allerschrecklichst grausam. Lasse uns zu nichts werden, und wir sind für ewig damit zufrieden; denn der nicht ist, dem ist doch sicher alles recht. Ich habe Dir, Du allmächtigster Gott, wohl ehedem trotzen wollen, als ich noch nicht verkostet habe des gräßlichsten Schmerzes Macht; aber nun ich schon verkostet habe so eine wahrscheinlich nur höchst geringe Einleitung zum großen ewig dauernden höllischen Schmerzenstraktamente, so ist mir auch wahrlich für ewig alle Lust vergangen, mich Dir je wieder einmal widerspenstig zu bezeigen. Ich bin gewiß kein Feigling; aber was zuviel, ist zuviel! Zugleich aber danke ich Dir, Du große allmächtigste Gottheit, als ein wahrlich vielseitig ärmster Teufel für so viel Gnade, daß Du mich bis jetzt noch nicht in den Pfuhl geschleudert hast. O wie gräßlich qualvollsten Anblickes ist doch dieß erschrecklichste Glühmeer! Welch unerklärbarste Schmerzen müssen die empfinden, die unter seinen weißglühenden Wogen begraben ruhen, o eine erschrecklichste Ruhe!' – Robert Blum, Buch 2, Kapitel 171, Absatz 9

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