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Kapitel 191 Robert Blum, Buch 2

6. Darob wird ihm etwas bange und er spricht zu seiner Helena, sagend: „Siehe, mein geliebtes Weib, da ist wieder eine lebendige Antwort auf deine Frage, ob es mir nicht öfter vorkäme, als ob ich in der Fremde wäre. Ich muss dir hier offen gestehen, dass ich mich nun einmal wieder sehr in der Fremde fühle, ja als wie einer, der ganz verlassen ist von allen seinen früheren Freunden und Helfern in der Not. Sieh dich nur einmal um und sage mir, ob du selbst in der weitesten Ferne hinter uns jemanden erschauen kannst. Außer dem Freunde Kado, der uns ganz still aus eigenem Antrieb gefolgt ist, entdecke ich keine Seele und somit auch keinen Geist. Was sagst denn du, mein Engel, zu dieser nun ganz unerwarteten himmlischen Anrennerei?“ – Spricht Helena: „Ist wahrhaft sonderbar! Außer dem Kado sehe ich auch niemanden, und das Tor lässt sich nicht öffnen – und hat uns doch der Herr Selbst da hierher beordert. Geh, versuche es noch einmal zu öffnen die Türe! Ich werde dir selbst helfen – vielleicht wird es dann gehen.“

7. Robert macht sich nun wieder an den Goldschlüssel und dreht ihn nach allen Seiten, währenddem die Helena stets an die beiden Flügel recht kräftig drückt. Die Operation geht eine gute Weile vor sich, aber ohne Effekt. – Als beide schon etwas abgemüdet sind, sagt die Helena: „Weißt du, mein geliebter Robert-Uraniel, über die Möglichkeit hinaus kann sich niemand zu einer Tat verpflichtet fühlen. Wir haben bereits alle unsere Kräfte daran verwendet, um zu öffnen diese Himmelspforte. Sie lässt sich aber durchaus nicht öffnen, wofür wir doch kaum etwas schulden können. Also bleibe sie denn in des Herrn Namen verschlossen. Den Freund Kado könnten wir zwar noch um eine gefällige Mitwirkung ansprechen. Wer weiß, vielleicht weiß er damit besser umzugehen als wir beide.“ – Spricht Robert-Uraniel: „Du hast aber auch recht! Das werde ich aber nun auch sogleich tun.“

(Am 14. Mai 1850)

8. Hier spricht Robert-Uraniel den Kado an und sagt: „Liebster Freund, du hast uns sozusagen ganz allein bis hierher ein freundliches Geleit gegeben, während von all den vielen andern nicht ein bewegliches Atom irgendwo zu ersehen ist. Du hast auch des Herrn Auftrag an mich vernommen, wie ich mit meinem Weib hierher ziehen soll, und hier öffnen dies Tor. Allein alle meine noch so kräftigen Versuche scheiterten an der Widerkraft dieses Tors! Meines Weibes nicht unkräftige Mithilfe fruchtete auch nichts. Daher will ich dich hiermit ersucht haben, da du schon ohnehin hier bist, dass du mir noch einen, und zwar den dritten Versuch recht kräftig möchtest machen helfen. Vielleicht gelingt's uns dreien, diese riesige Himmelspforte denn doch zu öffnen – dann wohl uns! Gelingt es uns aber wieder nicht, was das offenbar Wahrscheinlichste ist – nun, so mag der Herr dann tun und machen mit uns, was Ihm wohlgefällt.“

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