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Kapitel 197 Robert Blum, Buch 2

7. Spricht Robert: „Das meine ich auch, aber wie? das ist wieder eine andere Frage! Wenigstens muß dieß erscheinliche Wien doch eine Abbildung vom wirklichen irdischen sein, sonst könnte es ihm doch nicht gar so auf ein Haar gleich sehen.“ – Spricht wieder Robert Ur. nach einer Weile, sagend: „Erlaube mir, lieber Freund, daß ich dich noch mit einer Frage belästige! Du sagtest ehedem, daß dieß Wien nur so blos eine Erscheinlichkeit ist, und sonst nichts. Und doch steht es so klar vor uns, als wie wir uns selbst klar gegenüber stehen; sind demnach wir uns gegenseitig auch nur pure Erscheinlichkeiten; oder sind wir wirklich das, was wir zu sein scheinen? Ist diese Pforte etwa auch nur eine bloße Erscheinlichkeit und sonst nichts? Ich kann mich hier in den Begriff „Erscheinlichkeit“ noch immer nicht finden; denn nach meiner Beurtheilung ist eine Erscheinlichkeit nichts anderes, als entweder ein Reflex eines irgend wirklich vorhandenen Dinges oder Wesens, oder sie ist zur Erklärung eines Begriffs, oder zur Prüfung eines Geistes blos nur für einen nutzbaren Moment erschaffen; hat sie aber ihren Dienst verrichtet, so tritt sie dann wieder aus der Sfäre jedes Daseins. Das ist so meine Idee über den Begriff „Erscheinlichkeit“; und ich meine, es wird sehr schwer halten, ihr eine andere Erklärung beizulegen. Es muß mir aber darüber vollste Klarheit werden, sonst bin ich genöthigt, alles für eine bloße Erscheinlichkeit zu halten, was mir seit meinem überirdischen Hiersein nur immer unter die Augen gekommen ist.“

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