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Kapitel 205 Robert Blum, Buch 2

Sagt der Humorist: „Nun, ich glaub's auch, daß die Sache so ein wenig merkwürdig sein könnte. Die Stadt, die Häuser und Gassen und Plätze sind wohl ganz vollkommen Wien; auch der Belagerungszustand mit seinen verpallissadirten Bastionen und Kanonen dauert in völlig gleicher Gestalt fort; nur ist das Wache habende Militär nicht so strenge gegen die Besucher der Bastionen, und läßt sie wandeln ihre Wege; aber sehe dir einmal die Menschen an, so dir irgend welche unterkommen; da kann man wohl mit allem Rechte sagen: S'Mandl und s' Weibl ist nimmer zum auseinander kennen; und sie sind meistens weltfremd, wild und dumm wie die Chinesen, und traurig und wehmüthig, als wenn sie schon halben Theils die Cholera hätten. – Dort schaue hin! vor einem Hausthore stehen so einige Zigeuner, schaue sie nur an, was die für echte Froschgesichter machen, und wie sie sich dann und wann einander beriechen als wie die Sultl und Spitzl im Frühjahre, oder als wie die echten Meckeljuden, die ihre Schuldner, die als zahlungsunfähig vor sie um eine Prolongirung flehend sich demüthigst hinstellen, am Ende zu beriechen anfangen, ob kein Silber oder Gold aus ihnen röche. Sage! hast du so was sonst je im lieben Wien gesehen? Gelt, das ist rar.“ – Robert Blum, Buch 2, Kapitel 205, Absatz 5

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