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Kapitel 3 Die zwölf Stunden

26. Nun seht, es ist ein solches Schiff bepackt mit 600 bis 1000 solcher Unglücklichen; vor eines Jeden Mund wird zu seiner Nahrung von dieser Küste aus bis nach Amerika hin ein 4 Pfund schwerer Steinbrodziegel gelegt, vorne gegen den Mund zu läuft überall eine Rinne, da für Alle einmal des Tages Wasser hineingegossen wird;

27. sehet, mit dieser Kost muß ein so armer Mensch eine Reise von oft 2000 Meilen machen, und während der Fahrt wird täglich eine Untersuchung geführt, ob nicht Einige zu Grunde gegangen sind. —

28. Wie geschieht aber diese Untersuchung? Da sehet her, da gehet so eben ein sogenannter Sclavenwärter mit einem spitzigen Instrumente längs der Gallerien herum, und sticht irgend Einem in den Fuß, und schreit der so Gemißhandelte, so gilt das für ein Zeichen, daß er noch lebt.

29. Es giebt auch noch andere Lebensprobirmittel, die sich solcher echt satanische Frevel dieser Menschenkaufleute erlaubt; allein wir wollen deren nicht ferner gedenken, denn das ist gewiß, daß, so diese Kaufleute Löwen, Tiger, Schlangen und Hyänen führen, daß sie diesen Bestien eine unendlichmal größere Aufmerksamkeit, Sorgfalt und Pflege reichen, als ihren armen Brüdern.

30. Und damit wir den ganzen Welttheil kennen lernen, so blicket noch ein wenig herab auf den südlichsten Theil dieses Landes, das da Gute-Hoffnung genannt wird. Wahrlich sage Ich euch, da ist wirklich für den Satan eine gute Hoffnung; denn eben dahier ist der Handel so bedeutend, daß der Fürst der Finsterniß seine Capitalien durchgehends zu 1000 Prozent anlegt.

31. Mehr brauche Ich euch nicht zu sagen; wie sehr Mir solches Thun und Treiben gefällt, namentlich von Christen zu allermeist, könnet ihr euch leicht denken. Da wird ein großer Lohn folgen! —

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